Wie du die Hälfte deiner Probleme heute noch los wirst !

Klar hast du Probleme. Jeder hat Probleme. Denn alles was sich so anfühlt, darf auch so genannt werden. Alles woran wir leiden, ist ein Problem. Oder auf Neudeutsch eine

´Herausforderung´. Und oft ist es die Summe der kleinen Gewichte, die an uns ziehen, die uns letztlich zu Boden drückt.

Aber es gibt kleine und große Herausforderungen im Leben. Wer schon einmal große erlebt hat – also RICHTIG GROSSE – der nimmt kleine gar nicht mehr als solche wahr. Und in unserer Wohlstandsgesellschaft haben wir viele existentielle Probleme ohnehin nicht mehr, könnten also rundum glücklich sein. Warum sind wir es nicht?

Nimm dir ein weißes Blatt und beantworte folgende Frage:

“Was sind meine 5 größten Herausforderungen, was sind die Probleme, an denen ich am meisten leide, die mir unüberwindbar scheinen, die mir vorkommen wie die Eiger Nordwand?”

Wenn du dir diese Liste ansiehst, dann stell dir zu jedem Punkt folgende Fragen:

• Tut das körperlich weh ?

• Bedroht das mein Leben?

• Bedroht das meine Existenz, oder die meiner Familie?

Falls nein – und meistens ist die Antwort nein, dann würde ich es nicht als echtes Problem bezeichnen. Dann ist es nur etwas, um das du dich kümmern oder deine Sichtweise darauf verändern solltest. Ich unterstelle mal, das betrifft mindestens drei deiner fünf größten Themen.

Damit will ich nicht kleinreden, womit wir täglich herausgefordert sind. Situationen, die uns Angst machen, uns unter Druck setzen, etc. Alles ist relativ und von den gemachten Erfahrungen abhängig. Und allzu oft basieren der Druck auf unseren inneren Mustern wie Schuldgefühlen, Versagensangst, Minderwertigkeitsgefühlen.

Oder wir haben schlicht verlernt, dankbar zu sein, nehmen nicht mehr wahr, wie gut es uns persönlich eigentlich geht und wie viel Freiheit wir haben, vor allem die Freiheit, Entscheidungen zu treffen.

Ich möchte dir einen kleinen Einblick in die Probleme geben, die mich fast die Hälfte meines Lebens im Schwitzkasten hatten. Und bei denen meine Freiheit, etwas zu entscheiden gleich Null war. Naja, zumindest fast, denn ich hätte mich ja umbringen können. Diese Freiheit hätte ich gehabt.

Ich habe Zeiten erlebt, da wusste ich nicht, ob ich das nächste Jahr noch erleben würde. Und da war ich gerade mal Anfang 20. Ich hatte durch eine einzige Fehlentscheidung alles verloren. Meine Gesundheit, meine Freunde, meine Beziehung und jede Hoffnung, dass es irgendwann wieder besser wird. Denn kein Arzt konnte mir sagen, warum ich krank war, warum ich immer Schmerzen hatte.

Und es gab Tage, da wusste ich nicht mal, wie ich die nächsten 10 Sekunden überleben würde, weil der Schmerz mich schier umbrachte. Weil bei jedem Herzschlag eine Atombombe in meinem Kopf explodierte, nur weil die Blutgefäße in meinem Kopf sich verkrampften.

Wer schon mal einen akuten Migräneanfall erlebt hat, der weiß wovon ich rede. Das fühlt sich an wie die letzte Stufe vor dem Tod. Man kann sich absolut nicht vorstellen, dass der eigene Körper solche Schmerzen erzeugen kann. Das ist eine absolute Extremsituation. Vor nichts habe ich mehr Angst als vor diesem Schmerz (zum Glück ist mein letzter Anfall schon Jahre her, aber die Medikamente habe ich immer noch dabei).

Ich hatte das 25 Jahre lang, ungefähr 3.000 solcher Anfälle in dieser Zeit, also im Schnitt alle drei Tage. Wenn ich mich von einem Anfall mühsam aufgerappelt hatte, kam der nächste über mich. Es war wie im Krieg.

Du darfst mir also glauben, ich kenne die Hölle. Ich war da. Eine sehr lange Zeit.

Und nebenbei hatte ich ein Leben zu führen, musste arbeiten, Geld verdienen. Oft konnte ich mich kaum noch auf den Beinen halten vor Schmerzen und Erschöpfung. Ich habe keine Ahnung, wie ich das überstanden habe. Heute würde ich keinen einzigen solcher Tage mehr überstehen.

Die Hölle hat viele Gesichter. Krieg, Krankheit, Armut, schwere Verletzungen, Verlust der Familie. Die Varianten, mit denen das Schicksal uns prüft sind unendlich vielfältig und die Leidensskala ist nach oben offen, wie ich erfahren musste. Und ich musste erfahren, dass es jeden jederzeit erwischen kann.

Mir ist bewusst, dass viele Menschen mehr leiden als ich je gelitten habe, auch wenn das meine Vorstellungskraft übersteigt. Und dass heute, jetzt, in diesem Moment, unendlich viele Menschen in der Hölle sind. Einer Hölle, der ich vor acht Jahren entkommen bin. Mein Mitgefühl für diese armen Geschöpfe ist grenzenlos.

Also, wenn du deine Liste ansiehst, auf einer Skala von 1 bis 10, wobei 1 für “Unwohlsein” steht und 10 für “Hölle auf Erden”. Wo würdest du deine Probleme einordnen?

Und jetzt frag dich nochmal, ob es dir wirklich so schlecht geht wie du glaubst. Ob deine Probleme weiterhin so unlösbar erscheinen. Und ob du dir nicht die meisten davon vom Hals schaffen kannst. Und zwar bald !

Wie könnte das aussehen?

Zum Beispiel…

• du führst ein klärendes Gespräch mit deinem Partner, einem Freund oder Familienmitglied.

• du hast jemandem etwas zu vergeben, was du ihm lange nachgetragen hast. Vergebung ist eine sehr hoch schwingende und herzöffnende Emotion.

• du willst jemandem mal sagen, was dich ärgert oder verletzt, hast dich bisher aber nicht getraut. Angst ist eine extrem negative Emotion, die uns unglücklich und unfrei macht.

• du kündigst deinen Job, der dich nicht befriedigt und orientierst dich neu.

• du brichst eine Beziehung ab, die dir nicht gut tut. Lieber keine Beziehung als eine schlechte.

Das sind mitunter große Schritte. Klar. Aber wie sollen sich die Dinge in deinem Leben ändern, wenn du keine großen Schritte machst, raus aus der Komfortzone? Die Grenze deiner Komfortzone ist in Wahrheit eine hohe Mauer, hinter der du gefangen bist.

Mein Rat an dich ist:

Bedenke, dass du nur dieses eine Leben hast, und dass es nicht lange dauert. Schneller als du gucken kannst bist du 60, 70, 80, 90 oder tot.

Verschwende keine Zeit damit, lösbare Probleme zu haben. Finde radikale Lösungen dafür. Je eher desto besser. Am besten heute.

Denn vielleicht ist heute schon dein letzter Tag auf dieser Erde, wer weiss.

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